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Ihsahn – Ihsahn

Mit einem selbstbetitelten Album meldet sich Emperor-Mastermind Ihsahn diese Woche zurück!

Der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Vegard Sverre Tveitan heißt, kann auf eine über dreißigjährige Karriere zurückblicken. Wir dürfen gespannt sein, was sein neues Werk zu bieten hat.

“I’ve given up on being in sync with what people expect. It’s not pretentious to have high ideals. When you have this opportunity to make records for people who’ve been following your music, why shouldn’t you make the effort to do the absolute best that you can, whatever that might be? Why shouldn’t the goal to make your Dark Side Of The Moon, or OK Computer, or Black Album? This is my biggest musical achievement. I really had to step up, and I learned so much in the process.”

Tracklist:
01. Cervus Venator
02. The Promethean Spark
03. Pilgrimage To Oblvision
04. Twice Born
05. A Taste Of The Ambrosia
06. Anima Extraneae
07. Blood Trails To Love
08. Hubris And Blue Devils
09. The Distance Between Us
10. At The Heart Of All Things Broken
11. Sonata Profana

Das besondere an Album Nr. 8 ist, dass wir zwei Versionen haben.
Einmal die „normale“ Metal-Version und einmal das Ganze als vollwertige Orchesterversion.
Das klingt auf dem Papier sehr beeindruckend, aber was hat die erste Version zu bieten?

Es geht auf Hirschjagd

Ein träumerisches Intro eröffnet das Stück und erinnert an eine Szene aus einem James Bond Film!
Ist das noch Metal oder bereits großes Kino?

Diese Frage wird jedoch schnell beantwortet, denn Track Nr. 2 „The Promethean Spark“ beginnt in bekannter Ihsahn-Manier. Eine djentige Gitarre, kombiniert mit wechselndem Clean- und Shoutgesang, geben sich die Hand. Der Chorus erinnert wieder an großen Bombast àla Bond, ohne dabei zu dick aufzutragen. Ein starker Beginn!

Die harte Seite

„Pilgrimage To Oblivion“ geht wieder mehr in die Vollen und zeigt die härtere Seite des Masterminds. Der Track ist deutlich schneller und aggressiver als sein Vorgänger, ohne jedoch das Grundthema zu verlieren. Auch hier sind die orchestralen Elemente gekonnt eingebaut und geben dem Track das gewisse Etwas. Man fühlt sich fast wie in einem Horrorfilm, was durch die alternative Orchesterversion verstärkt wird.

„Twice Born“ geht in eine ähnliche Richtung wie „Pilgrimage To Oblivion“! Der Hauptfokus liegt auf den Vocals, die von orchestraler Untermalung begleitet werden. Im Gegensatz zum bombastischen „Pilgrimage To Oblivion“ stehen hier die Lyrics im Vordergrund.

„A Taste Of The Ambrosia“ nimmt das Tempo raus, erzeugt jedoch mit steigender Theatralik ein episches Momentum. Ich komme nicht drumherum, hier wieder an große Kinomomente zu denken.

Es folgen sanfte Klavierklänge bei „Anima Extraneae“! Diese sorgen in Kombination mit ruhigen Streichern für kurzweilige Entspannung. Und dann kommt „Blood Trails To Love“! Dieses Stück wirkt wieder deutlich bedrohlicher, aber keine Sorge, Ihsahns wunderbarer Cleangesang entschärft es etwas. Eine Hymne, die für große Hallen geschaffen wurde!

Auch der Song „Hubris And Blue Devils“ fügt sich perfekt in das Konzept des Albums ein!
Hier herrscht ein wilder Mix aus Chaos, Harmonie und Theatralik, ohne dass der rote Faden verloren geht. Eine der besten Nummern der Platte.

Es wird emotional:

Ein Orchester eröffnet den Song, ehe dieses durch Ihsahns sanfte Stimme abgelöst wird.
Kurzer Funfact:

Ihsahn hat die Orchesterfassung so geschrieben, dass ein richtiges Orchester sie eins zu eins nachspielen könnte. Wahnsinn!

Ihsahns wunderbarer Klargesang, der gelegentlich von Shouts unterstützt wird, zeichnet „The Distance Between Us“ aus. Der Song ist gleichzeitig die letzte Single-Auskopplung vor der Veröffentlichung des Albums.

“I’ve been releasing a full length album every second year since I was 16. And, you know, that has given me some opportunity to explore different options, so for my eighth full-length solo record, I thought, ‘okay, how can I do what I’m best at but also raise the bar tenfold? At the heart of what I do is black metal, extreme distorted guitars, but since the earliest Emperor recordings you’ll hear the keyboard parts drew from movies and horror movies – Jerry Goldsmith, John Williams, Bernard Herrmann, John Carpenter and so on. I wanted to do something where I really incorporated those passions again, but at a different level., and I needed the music to go together so I wrote these records as a piano score so they would always interlock.”

„At The Heart Of All Things Broken“ beginnt ähnlich wie sein Vorgänger: verletzlich und zurückhaltend.
Wieder schafft Ihsahn mit seinem Gesang eine unglaublich emotionale Stimmung! Es ist beeindruckend, wie er sich von Minute zu Minute steigert. Vor allem zum Ende hin überzeugt mich das Album immer mehr und bietet die besten Tracks! Mit 9:14 Minuten ist es auch der längste Song des Albums.

Ohne Gesang, Bombast und Chaos lässt „Sonata Profana“ das Album langsam ausklingen.

Musik als eine Art Religion:

“It’s a privilege that I get to make music and travel the world to play my music. Why not try to make something that’s elevated instead of ironic and mundane? Art has the same energy as religion – we experience loss, death, love – art prepares us for all of those things in some way. That’s the value, that’s what I’ve tried to create.”

Fazit:

Es ist wirklich bemerkenswert, dass Ihsahn in seiner langen Karriere noch nie ein Albumkonzept wiederholt hat. Auch sein neues, selbstbetiteltes Werk folgt diesem Muster und überzeugt.
Obwohl es an manchen Stellen etwas chaotisch ist, bleibt dies eines seiner Markenzeichen.
Das cineastische Element ist durchgehend zu erkennen und sorgt für einen Soundtrack, der einem echten Metal-Soundtrack gleicht.
Persönlich finde ich, dass die besten Tracks am Ende platziert sind, was für ein stimmiges Finale sorgt.

Für Ihsahns Self-Titled-Album gibt es 8,5/10 Punkten.

Info
12. Februar 2024 
17:54 Uhr
Band
Ihsahn
Genre
Avant-Garde Black Metal Progressive Rock
Autor/en

 Maik

Fotocredit/s
Andy Ford
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