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Live: Currents in Köln 

Voller Vorfreude und Enthusiasmus ging es für einen Teil der Riot Vision Redaktion am vergangenen Samstag zur ausverkauften Headline Show von Currents nach Köln. Ein Line Up wie es im Buche steht sollte uns erwarten. Mit Currents, die supported wurden von Melodic Hardcore Größe Being As An Ocean, der britischen Metalcore Band Oceans Ate Alaska und der US-amerikanischen Band Sentinels sollte der Abend musikalisch keine Wünsche offen lassen. 

Soweit die Theorie. Die Praxis sah leider ein wenig anders aus. 

Als wir ankamen, erwartete uns eine aussichtslose Parkplatzsuche, die man als Besucher:in der Essigfabrik schon zu gut kennt. Der Einlass verlief gewohnt zügig und unkompliziert, allerdings nahm die Schlange der Garderobe kein Ende. Eine ausverkaufte Venue im Winter, ihr kennt das Problem. 

Sentinels begannen pünktlich ihre Show, doch während ihres Sets, bestehend aus sechs Songs, kam zumindest im hinterem Teil der Halle keine Stimmung auf und es herrschte permanentes Gedränge, sodass man kaum etwas von der Musik mitbekam. Wir hoffen an dieser Stelle, dass zumindest alle, die weiter vorn standen auf ihre Kosten kamen. 

Nach kurzem Bühnenumbau betraten Oceans Ate Alaska diese und Fans warteten gespannt darauf wie die Metalcore Band, die erst wenige Tage zuvor ihren Sänger wechselte, abliefern würde. 2023 sollten Oceans Ate Alaska nur eine Show in Deutschland spielen, auf dem Roda Rock Festival im August. Leider musste der Auftritt kurzfristig abgesagt werden, sodass am vergangenem Samstag viele der Besucher:innen extra wegen den Jungs anreisten. 

Sänger Joel Heywood, der seit Erscheinung der Single ‚Endless Hollow‘ (31.01.2024) ins Boot geholt wurde, legte sich ordentlich ins Zeug und versuchte immer wieder das Publikum in die Show mit einzubeziehen. Leider gelang es den Mitarbeitenden am FoH zunächst nicht den Sound miteinander in Einklang zu bringen und vom Gesang zu hören gab es während der ersten zwei Songs nicht viel. Nachdem diese anfänglichen Schwierigkeiten behoben wurden, waren wir uns untereinander dennoch einig, dass die Shouts solide und gut waren, allerdings die Clean Passagen oft zu schwach. Musik ist und bleib ja eine Sache des Geschmacks, denn viele der Zuschauer:innen hatten scheinbar den Spaß ihres Lebens vorn im Pit. 🙂 

Being As An Ocean standen als nächstes auf dem Program und sollten mein persönliches Highlight dieser Tour werden. Sänger Joel Quartuccio gab wenige Tage zuvor bekannt aus familiären Gründen leider nicht mit auf Tour zu kommen und schickte daher Ithaca Frontfrau Djamila Yasmin Azzouz als Ersatz in den Ring. Bedauerlicherweise gab es auch hier wieder Probleme mit dem Sound und die ersten Songs waren absolut nicht miteinander abgemischt. Als uns endlich ein guter Klang geboten wurde, gab es kurz später wohl einen Kurzschluss und die gesamte Anlage der Bühne bekam keinen Strom mehr. Kein Problem für Profis wie Being As An Ocean, denn der Stimmung tat es keinen Abbruch. Die Halle sang einfach drauf los und alle hatten dennoch Spaß bis das Problem behoben wurde. 

Unserer Meinung nach hat sich Sängerin Djamila richtig ins Zeug gelegt und eine starke Performance gezeigt. Musikalisch ist es allerdings immer schwierig Sänger:innen zu ersetzen, da es einfach nicht „das Selbe“ ist. Atmosphärische Stimmung bei Klassikern wie ‚Dissolve‘ war definitiv vorhanden, nur wünschen wir uns gern für die nächste Tour Originalbesetzung und wünschen an dieser Stelle alles erdenklich Gute für Joel und dessen Familie. 

Nach kurzem Umbau der Bühne betraten diese dann Headliner Currents. Auch hier dauerte es ca. Bis zum dritten Song, bis der Sound miteinander harmonierte. Beim Opener ‚Living In Tragedy‘ war vom Gesang nur wenig zu hören. Dennoch gelang es kurzerhand dem FoH diese Unstimmigkeiten zu beseitigen und Currents legten einen starken Auftritt hin. Die insgesamt zwölf Songs der US-amerikanischen Metalcore Band brachten die Essigfabrik zum Beben und unsere Redakteurin Katrin berichtete von einem wilden Treiben im Pit. 

Fazit: 

Alle vier Bands performten professionell und heizten die Massen an. Auch die anhaltenden technischen Probleme verpassten der Stimmung im Großen und Ganzen keinen Dämpfer. Allerdings empfanden wir es als sehr lästig in dieser komplett überfüllten Halle einen ganzen Abend zu verbringen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist das gängige Kredo in unserer Szene, aber ständiges beiseite treten und anrempeln über mehrere Stunden waren echt belastend. Auch das dadurch verbundene lange Anstehen an Garderobe und Bar, sowie der Weg zur Toilette gestalteten sich als schwierig. 

Alles in Allem hatten wir dennoch Spaß, haben vier exzellente Bands gesehen und ein Abend mit Freunden ist sowieso unbezahlbar. 

Info
9. Februar 2024 
12:06 Uhr
Band
Being as an Ocean
Currents
Oceans Ate Alaska
Sentinels
Genre
Metalcore
Autor/en

 Maik Stephie

Fotocredit/s
Xoxo Photography
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