Review

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„Overdrive“ – Breathe Atlantis

Breathe Atlantis haben Anfang des Jahres ihr viertes Album „Overdrive“ angekündigt und morgen, am 18. März 2022, ist es endlich soweit und ihr könnt es hören!

Nach 5 Single-Auskopplungen, unter anderem mit sehr coolen Feature-Gästen, durften wir für euch das Album der Alternative-Metal-Jungs aus Essen unter die Lupe nehmen.

Nachdem die Band um Vocalist Nico Schiesewitz den Schreibprozess der neuen Platte, der Ausstieg von Gitarrist Joschka „Joschi“ Basteck und den Neuzuwachs von Bandmitglied Lasse Weigang erlebt hat, sind die Jungs nun sehr glücklich und vor allem stolz, nach dieser schwierigen Zeit, das Album auf die Beine gestellt zu haben. Diese Achterbahnfahrt der Gefühle, das Hoch und Runter, werden in den neuen Songs hörbar widergespiegelt.

Wir wünschen euch nun viel Spaß bei unserer Review!

Break the Silence“ macht den Anfang und ist die neueste und letzte Single-Auskopplung vor dem Release. Der Song geht gut nach vorne und zieht uns mit einem starken Gitarrenriff von der ersten Sekunde in seinen Bann. Die Lyrics gehen sofort ins Ohr und laden stellenweise zum Mitsingen ein.

Der Track soll motivieren und uns daran erinnern stark zu sein und nicht aufzugeben. Wir werden also schon an die Thematik des Albums heran geführt, dass wir es mit verschiedenen Gefühlsausbrüchen zu tun haben werden. Der Beginn ist positiv und bestärkend – we like!

Darauf folgt auch schon der Titelsong „Overdrive„, der bereits im Mai 2021 als erste Single released wurde.

Zu Overdrive hat die Band eine kleine Art Reportage mit mehreren Folgen auf ihrem Instagram-Profil geteilt, wo wir die Hintergründe zu der Entstehung des Albums erfahren. Schaut da sehr gerne selbst mal vorbei.

Der Song ist lyrisch etwas tiefer und schwerer als der erste Titel. Doch auch hier werden musikalisch keine Abstriche gemacht, auch dieser Track hat eine massive Melodie, die wir entgegen geschmettert bekommen. Die Thematik des Tracks wird mit den sanften Clean-Parts, den starken Screams und natürlich den rockigen Gitarrenklängen unterstützt.

Auf Song Nummer 3 „Savior“ verbirgt sich der erste Feature-Gast. Der als zweite Single veröffentlichte Track ist eingeschlagen wie eine Bombe, was mitunter an dem Feature mit Imminence-Vocalist Eddie Berg liegen könnte.

Die Stimmen von Nico und Eddie harmonieren sehr stark miteinander, was uns doppelt viel Spaß beim Hören macht. Sowohl die Cleans als auch die Screams statuieren ein Wechselbad der Gefühle, kollaborieren aber auf der gleichen Seite so gut miteinander, was den Track wahrscheinlich so einzigartig macht.

Natürlich darf hier nach der Imminence-Manier ein wenig Violine nicht fehlen. Die aggressiv klingende Gitarre rundet das Ganze dazu ab.

Für uns ist „Savior“ definitiv ein Lieblingstitel auf dem Album!

Mit „Earthquake“ folgt auch schon die 3. Single. Der Song beginnt wieder mit einem sehr starken Gitarrenspiel und dem Clean-Gesang von Nico.

Doch davon sollten wir uns nicht auf die falsche Fährte locken lassen, denn der Track hat auch Screams und aggressivere Klänge im Gepäck. Genau diese Symbiose der unterschiedlich klingenden Vocals und musikalischen Varianz macht auch diesen Song zu einem abgerundeten Stück, welches wir uns live sehr gut vorstellen können

Als Nächstes haben wir „Dead and Gone„, welches der erste Track ist, den wir noch nicht kennen.

Der Song wird mit einem geshouteten „Dead and Gone“, gepaart mit Gitarre und Drums eröffnet, wozu sich unsere Köpfe direkt in Bewegung setzen und mit bangen. Auch dieser Song lädt mit seinen eingängigen Lyrics zum mitsingen ein.

Die ausgewogene Kombination von Clean- und Scream-Parts gelingt BA bei „Dead and Gone “ besonders gut und macht den Titel für uns zu einem Muss auf der nächsten Live-Tracklist! Jetzt muss nur noch eine Tour angekündigt werden, wir sind bereit.

Heavy Hearts“ wird eingeleitet mit den starken Shouts von Nico und der Eingangszeile „This is the Reckoning„. Der Schwerpunkt in diesem Track liegt ganz klar bei den uncleanen Vocals, wobei wir natürlich wieder einen sehr eingängigen Mitsing-Refrain vorgelegt bekommen. Besonders auffällig sind für uns die sehr runtergepegelten Bass-Linien im zweiten Part, die den geshouteten Vocals sehr gut schmeicheln.

Changes“ ist der letzte Song, der vorab als Single veröffentlicht wurde. Hier hinter verbirgt sich auch der andere Feature-Gast Nico Sallach von Electric Callboy.

Leider ist der Track melodisch sehr einfach gestrickt und hält keine große Überraschung für uns parat. Es ist ein solider Song, bei dem wir uns einfach noch das gewisse I-Tüpfelchen gewünscht hätten.

Was wir jedoch sagen können ist, dass uns besonders das Musikvideo gefällt, welches wie ein kleiner Kurzfilm wirkt.

Auf Platz Nummer 8 finden wir mit „Gates of Hell“ einen Song, der seit dem ersten Hören in unseren Köpfen bleiben sollte. Und warum? Liegt es am Refrain? Nein – genau dieses Mal liegt es nicht am melodischen Chorus, sondern an der absolut mitreißenden Bridge in der Mitte des Tracks. Dank des Einsatzes von Synthies und einem perfekten Drumming leitet die Bridge den letzten Teil unheimlich stark ein. Hierfür gibt es einen dicken Daumen nach oben!

Im vorletzten Song auf der Platte namens „Out There“ zeigt sich Drummer Silas von seiner ganz besonderen Seite. Denn gerade das Drumming sticht für uns besonders heraus. Spätestens ab dem Zeitpunkt, wo die Cymbal von ihm ordentlich unter Beschuss genommen wird, feiern wir diesen Track und können einfach nicht genug davon bekommen.

Den Abschluss macht „Going Down“ und Breathe Atlantis zeigen sich von Beginn an mal von ihrer sehr sanften Seite. Nur Gitarrenklänge und eine etwas bearbeitete Stimme von Nico holen uns ab und schreiten mit uns langsam und gemächlich über die Straße. Doch was macht diesen Song so eigen? Die Struktur, welche in den Parts eher ruhigere und gelassene Töne mit sich trägt, bevor dann im Refrain nochmal so richtig Gas gegeben wird. Die transferierte Atmosphäre kommt direkt bei uns an und dank des, zur Zeit sehr passenden Textes, lässt uns der Track eine kleine Träne aus dem Gesicht wischen.

Fazit:

Fast die gesamte erste Hälfte von „Overdrive“ kommt uns sehr bekannt vor, da Breathe Atlantis die meisten Tracks bereits als Singles veröffentlicht hatten. Es ist natürlich mutig diese wirklich starken Tracks bereits am Anfang des Albums anzuordnen. Einerseits feiert man die Songs und singt vermutlich die ein oder andere Zeile auch schon mit, allerdings ist es auf der anderen Seite vielleicht etwas langweilig, das bereits Bekannte nochmal am Anfang zu hören und man skippt vielleicht den ein oder anderen Titel, um endlich zu den neuen Songs zu gelangen.

Thematisch, lyrisch und musikalisch bewegen wir uns auf „Overdrive“ in den Sphären aller Gefühlslagen, wenn nicht sogar -ausbrüchen. Das Album erzählt nicht unbedingt eine zusammenhängende Geschichte, aber ein roter Faden ist definitiv zu erkennen. Dies lässt uns zu den Artworks der Singles, des Albums-Covers und der Musikvideos kommen. Hier haben die Jungs ein einheitliches, stimmiges Konzept erschaffen, welches mit dem passenden Merch perfekt abgerundet wird.
Besonders bei den Musikvideos bemerkt man, wie hochwertig und liebevoll diese konzipiert und umgesetzt wurden.

Alles in allem bieten uns Breathe Atlantis mit „Overdrive“ ihre wohl ehrlichste und authentischste Scheibe, von daher ist unsere Kaufempfehlung ganz klar gegeben. Gerade Fans der etwas sanfteren Seite des Metalcores werden das Album besonders feiern.

Von uns erhält der „Overdrive“ mit Breathe Atlantis gerechte 7,5 von 10 Punkte!

Tracklist:
1. Break the Silence
2. Overdrive
3. Saviour (feat. Eddie Berg)
4. Earthquake
5. Dead and Gone
6. Heavy Hearts
7. Changes (feat. Nico Sallach)
8. Gates of Hell
9. Out There
10. Going Down

Info
17. März 2022 
19:25 Uhr
Band
Breathe Atlantis
Genre
Alternative-Rock
Autor/en

 Alex Seb

Fotocredit/s
Kathi Sterl
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