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Casey – How To Disappear

Sie sind zurück – unsere walisischen Lieblinge von Casey veröffentlichen kommenden Freitag, den 12.01.24, ihr drittes Studioalbum „How To Disappear“ via Hassle Records.

Nicht viele Bands schaffen es, ihre Hörer*innen auf so eine starke emotionale Ebene zu entführen wie Casey. Ihre Songs verkörpern die ganze Bandbreite an Gefühlen, die von Liebe, Verlust, Trauer und Schmerz in einer Form wiedergegeben werden, bei der Gänsehaut vorprogrammiert ist. 

Tracklist
01. Unique Lights
02. I Was Happy When You Died
03. Sanctimonious
04. For Katie
05. Selah
06. Bite Through My Tongue
07. Those That I’m Survived By
08. St Peter
09. Puncture Wounds To Heaven
10. Space Between
11. Blush
12. How To Disappear

Den Anfang macht „Unique Lights“ und legt die Grundlage für das, was noch kommt. Langsam aufbauend schafft er die Atmosphäre, die wir von den Walisern kennen und lieben. Schon fast therapeutisch, nach 6 Jahren die Stimme von Tom Weaver wieder in einem Opener zu hören und zu spüren, dass das Kapitel der Band doch nie ganz vorbei war.

„I Was Happy When You Died“, ein super atomsphärischer Song, wo Weaver die ersten Shout Parts auspackt und damit die passenden Akzente setzt. Dazu gesellt sich „Sanctimonious“, der vom Stil her an die älteren Tracks anknüpft, aber trotz dessen viel hoffnungsvoller und beständiger daher kommt. Von der generellen Frequenz würden die 6 Jahre zwischen den Releases kaum auffallen, aber trotzdem wirkt der neue Sound doch irgendwie frischer. „For Katie“ blickt zurück in die Vergangenheit und geht einem schon nach dem ersten Hören nicht mehr so wirklich aus dem Kopf.

Casey wären nicht Casey, wäre es nicht für die traurig schönen Passagen und gewaltig gefühlvollen Zusammenbrüche. „Selah“ nimmt uns mit an den emotionalen Abgrund. Als letzte Singleauskopplung in der letzten Woche gab es den Song bereits zu hören.

Eine weitere Single wurde uns mit „Bite Through My Tongue“ bereits beschert. Der Track bewegt sich auf einem Grat zwischen Apathie und Empathie, wie Weaver schildert:

Es gibt eine handvoll Songs auf ‚How To Disappear‘, die aus dem Scheitern meiner letzten Beziehung stammen. Dieser Song ist der erste auf dem Album, der sich damit befasst, und er handelt im Großen und Ganzen von der extremen Apathie und Selbstzerstörung, die während einer depressiven Episode aufkommt, und wie sich das auf die Menschen auswirkt, die einem am nächsten stehen.

„Those That I’m Survived By“ kommt wieder wahnsinnig atmosphärisch daher und hält für uns zum Ende hin einige Shouts bereit. Der Inbegriff vom alten neuen Casey. Einen kurzen knapp 1.5 Minuten Ausflug machen wir mit „St Peter“, der mit ruhigem Klavier durchzogen und right in the feels geht.

„Puncture Wounds To Heaven“, der erste Vorgeschmack, den wir auf die LP bekommen haben, kommt dynamisch daher und macht es einem nicht schwer, im Ohr zu bleiben.

Der Song behandelt das Thema der Apathie und der Schuldgefühle, die sich daraus ergeben können. Das Gefühl „nach Luft zu schnappen“, wenn man kurz aus einer depressiven Episode herauskommt und sieht, wie sich das Leben um einen herum entwickelt hat. – Tom Weaver

Es folgen „Space Between“ und „Blush“, zwei eher ruhigere Songs, die nachdenklich ihre Kreise ziehen und die weiterhin die Themen des Albums geschmackvoll aufgreifen.

Zu guter Letzt haben wir es mit dem Titeltrack „How To Disappear“ zu tun, der mit über 5 Minuten Länge den krönenden Abschluss der LP einleitet.

How To Disappear‘ versucht zu enträtseln, welchen bleibenden Eindruck wir bei unseren Lieben hinterlassen, nachdem unsere Zeit zu Ende gegangen ist. Dieses Album erforscht die rätselhafte Schnittmenge von Existenz und Trauer im Laufe von 12 Songs. – Casey

Mit „How To Disappear“ schaffen Casey eine musikalisch-reifere Weiterentwicklung zu den bisherigen LPs „Love Is Not Enough“ (2016) und „Where I Go When I Am Sleeping“ (2018). Sie nehmen uns mit auf eine emotionale Reise zwischen Existenz und Trauer, auf eine Art, wie nur sie es können. Das neue Album ist erfrischend, aber trotzdem verlieren sie sich selbst nicht und bleiben ihrem Stil treu. Der gefühlvolle Gesang, gepaart mit ihrem melodischen Signature-Sound und tiefgründigen Lyrics – viel besser hätten sie ihr Comeback in Albumform meiner Meinung nach nicht anstellen können!

9.5/10

Info
10. Januar 2024 
17:22 Uhr
Band
Casey
Genre
Alternative Melodic-Hardcore Post-Hardcore
Autor/en

 Michelle

Fotocredit/s
Martyna Bannister
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