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For I Am King – „Crown“

For I Am King bringen diese Woche mit „Crown“ ihr erstes Album seit 2018 auf den Markt. Es ist das dritte Album der Amsterdamer Metalcore Band und umfasst 9 Tracks mit der Spielzeit von einer knappen dreiviertel Stunde. Doch was kann der neue Langspieler wirklich?

Tracklist:

  • Avarice
  • Liars
  • Trojans
  • Pariah
  • Barriers
  • Oblivion
  • Sinners
  • Bloodline
  • Disciples

Vor den Highkicks etwas, um sich zu Dehnen:

Das Album startet mit „Avarice“, dem längsten Song, mit seichtem Intro. Dieses plustert sich langsam auf, um dann durch einen Blast Beat gebrochen zu werden und eher melancholisch, aber trotzdem hart weiterzugehen. Die Drums spielen einen schönen Wechsel aus breakdownartigem Downtempo und Blast Beat. Die Screams von Frontfrau Alma Alizadeh reihen sich perfekt ein. Bereits beim ersten Song wird klar: Auf diesem Album geht’s zur Sache.

Liars“ lässt jeden Pit-Freund aufatmen:

Diese Single-Auskopplung bringt ein sehr schnelles, klavierartiges Intro, welches durch einen Breakdown nach nicht einmal einer halben Minute abgelöst wird. In „Avarice“ steht eher das Gefühl im Vordergrund – ein Ohrenschmaus für jeden Freund des Kinderbodenturnens. Der Song versprüht die Mentalität „Wie viele Breakdowns können wir unterbringen, ohne, dass es komisch klingt?“ und er klingt keinesfalls komisch.

Trojans“ ist ein Two-Step Monster:

Auch „Trojans“ ist bereits als Single vorher veröffentlicht worden. Ein von Streichern begleitetes Brett mit schnellem Two-Step-Einstieg. Ein Song, der durch minimalistische Gang-Shouts und die Two-Step-Parts auch Live mehr als Spaß machen sollte. Dazu gesellt sich in der Mitte ein schöner Double-Bass, der nur so nach Circle-Pit schreit!

Hat hier jemand Tränen bestellt?

Pariah“ bringt alles Nötige, um eine wahre Metalcore-Ballade zu sein: Ruhiges, durch ein Klavier getragenes Intro mit langsamen Drums und sehr gefühlsstarken Screams machen den Anfang. Nach einer Minute schalten sich die Gitarren dazu und ergänzen den Song zur Mitte perfekt mit kurzem Solo.
Aber: For I Am King wären nicht For I Am King, wenn wir nicht auch hier einen kieferknackenden Breakdown zum Schluss erhalten würden.

Barriers“ föhnt die Tränen weg:

Keine Zeit noch in den vergangenen Songs zu leben: Wir erleben einen instrumentalen Einstieg bis zum ersten Breakdown des Songs nach kurzer Zeit. Die Drums geben sich selbst keine ruhige Sekunde und durch das schnelle Gitarrenspiel ist dieser Song eine durchgehende Dampfwalze, bei der definitiv das ein oder andere Bein durch den Pit fliegen wird. Aber auch bei diesem absoluten Brett kommen die Gefühle zum Ende nicht zu kurz. Das Outro ist ruhig und perfekt dazu geeignet, sich bei dem vorher Umgeboxten im Pit zu entschuldigen.

Oblivion“ macht alte Schule:

Wir alle, die wir das hier lesen oder schreiben, kennen ihn: DEN For I Am King-Sound. Schnelle Drums, harte Vocals und verzerrte Gitarren. Genau das kann dieser Song. Dieses Drum-Spektakel hätte definitiv auch auf die 2014er EP „Revengeance“ gepasst – natürlich mittlerweile mit besserem Mixing & Mastering. Ein wahrer Brecher.

Wir bleiben schnell und werden atmosphärisch:

Auch auf „Sinners“ darf Ivo Maarhuis mal wieder alle Aggressionen rauslassen. In Begleitung eines Chors im Hintergrund haben wir diesmal mehr Atmosphäre vertreten als zuvor. Dieses Meisterwerk ist dafür da, sich von der Musikalität höchstpersönlich überzeugen zu lassen und diese zu genießen.

Gefühlschaos vom Feinsten:

Die Tränen von „Pariah“ sind noch nicht ganz trocken, da kommen durch „Bloodline“ bereits neue dazu. Durch den brachialen Sound der Band aber auch das Melancholische in diesem Track weiß man nie so recht, ob man sich nun dazu prügeln oder doch eine Träne verdrücken soll. Wahrscheinlich beides.
Auch hier macht ein Klavier sehr gute Arbeit bei der Stimmungserzeugung, während der Rest durch Solos und Breakdowns überzeugt.

Disciples“ lässt die Hand schlackern:

Der letzte Song des Albums sowie eine weitere Single-Auskopplung startet mit ruhigen Gitarren und Drums. Dies ändert schnell – wir erhalten nunmehr den bekannten Sound der Band mit leichtem Two-Step-Part, der schnell zu Blast Beats wechselt, welche sich bis zum Ende durchziehen und jeden Deathcore-Freund begeistern sollten. Abgerundet wird das Ganze mit einem Breakdown, der seinesgleichen sucht.

Fazit:

Gute Musik ist Magie, Poesie, Leidenschaft, Gefühlschaos, Sex mit den Ohren – und knisternd wie eine Flasche von die Bier, die so schön hat geprickelt in die Werbung.
For I Am King haben das Rad oder eher ihren Stil nicht neu erfunden, aber sind trotzdem nicht exakt da, wo sie noch zu Anfang ihrer Karriere waren. Jedem, der gerne Deathcore oder auch Metalcore ohne Cleans hört, ist dieses Album zu empfehlen.
Wir geben diesem Album eine 8/10.

For I Am King sind:

  • Alma Alizadeh – Vocals
  • Wouter Cammelbeeck – Gitarre
  • Ivo Maarhuis – Drums
  • Koen Scheepens – Gitarre
  • Jurgen van Straaten – Bass

Bald geht es auch auf Tour!

Info
16. Januar 2023 
15:29 Uhr
Band
For I Am King
Genre
Metalcore
Autor/en

 Pasquale

Fotocredit/s
Pressefoto
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